
Die DELFI-Architektur
Die technische Neuausrichtung von DELFI sieht eine hybride Systemarchitektur vor, die sowohl zentrale als auch lokale Komponenten enthält: Daten werden lokal erzeugt, verantwortet und beauskunftet, ihre Integration erfolgt allerdings zentral und deutschlandweit.
(Soll-)Fahrplandaten werden lokal von Verkehrsunternehmen oder Verkehrsverbünden erzeugt und auf Landesebene über das DELFI-Netzwerk zusammengeführt und vorintegriert. Die Betreiber der Landesdatenmanagementsysteme sind in der Regel ein Verkehrsverbund oder eine Landesgesellschaft, die stellvertretend für ein Bundesland agieren. Sie liefern die auf Landesebene aggregierten Daten an den Betreiber der DELFI-Integrationsplattform (DIP). Dort werden die Daten mit den Daten aus den anderen Bundesländern sowie Daten anderer Verkehrsarten und -mittel (z.B. Fernverkehr Bus und Schiene) zum deutschlandweit routingfähigen DELFI-Datensatz zusammengeführt.
Der DELFI-Datensatz wird anschließend an die Betreiber der Landesauskunftssysteme verteilt, damit sie auf dieser Basis über ihre bestehenden Auskunftsportale auch deutschlandweite Fahrplanauskünfte geben können. Der Datensatz kann auch Dritten zur Verfügung gestellt oder perspektivisch für zentrale DELFI-Dienste wie etwa eine deutschlandweite Auskunft genutzt werden.
Daten und Informationen, die nicht direkt routingrelevant sind, sind in der Regel nicht Bestandteil des DELFI-Datensatzes. Sie werden allerdings über einen Anreicherungsmechanismus an eine gerechnete Verbindung angefügt. Dies betrifft insbesondere Echtzeitinformationen, Tarifinformationen und Hinweistexte.
*Der Begriff EKAP steht für "Echtzeit-Kommunikations- und Auskunftsplattform". Er wurde im Rahmen des Standardisierungsprojekts IP-KOM-ÖV unter der Leitung des Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) eingeführt.
Die Stärken von Hybrid-DELFI im Überblick
- Diskriminierungsfreie Reisekettenberechnung, keine selektiv-unternehmensbezogenen Verbindungen
- Deutschlandweite und durchgängige Verbindungen mit einer einzigen Kundenabfrage
- Hohe Performance und kurze Antwortzeiten in der Auskunftsoberfläche
- Quellen-orientierte Datennutzung durch enge Einbindung der Datenversorger
- Eigenes Look-and-Feel der bestehenden Landesauskunftssyteme bleibt auch bei der deutschlandweiten Verbindungsberechnung erhalten
- Aktuelle Zusatzinformationen können über den Anreicherungsmechanismus berücksichtigt werden.

ZHV und DHID
Mit der Spezifikation der Deutschlandweit einheitlichen Haltestellen-ID (DHID) hat DELFI in enger Zusammenarbeit mit dem VDV die zentrale Referenz zur durchgängigen Kennung von Haltestellen geschaffen. Die Syntax der DHID orientiert sich eng am europäischen IFOPT2-Standard (Identification of Fixed Objects in Public) und wird damit dem Anspruch hoher Systeminteroperabilität auch auf internationaler Ebene voll gerecht. Das zentrale Haltestellenverzeichnis (ZHV) fungiert als Kontrollinstanz zur Vergabe und Nutzung der DHID in der Praxis. Es dient als Informationsstelle und frei zugängliche Datenquelle für Verkehrsbetriebe und Verbünde sowie für Dritte. Damit profitieren auch externe Dienstleister und Organisationen aus Bereichen wie Forschung und Entwicklung von der Einführung der DHID.
ZHV-Datensatz